24. November 2024

Rechts – Mitte – Links

Bekanntermaßen sind dies mehr als nur Richtungsbeschreibungen. Kennen sie diese nicht auch als politische Formel? Und ordnen sie sich da auch ein? Was steckt eigentlich hinter dieser Formel, welche dazu dient, die Menschen entprechend ihrer Ansichten zu kategorisieren, zu differenzieren, zu spalten und somit zu lenken?

Zunächst also einmal die Begriffe, als erstes der sprachliche Ursprung und Sinn (aus Wikipedia):

  • Rechts: Das indogermanische reg als sprachgeschichtliche Wurzel stand eigentlich für geradeaus, aufrichten, recken, geraderichten und wurde auch für das Gute, Wahre und Vollkommene angewandt. Die Verwendung derselben Wortwurzel für die Richtung „rechts“, richtig und das Recht (lateinisch jus vs. dexter) existiert unter anderem auch im Englischen (right), im Französischen (droit), im Spanischen (derecha), in den slawischen Sprachen (polnisch prawo, tschechisch pravo, russisch право) und im Persischen (rast). – ist also positiv belegt.
  • Links: Das neuhochdeutsche link(s) geht zurück auf mittelhochdeutsch linc, lenc; die ursprüngliche Bedeutung war „ungeschickt“ (vgl. „linkisch“). Jemanden linken, eine Linke drehen heißt ugs. betrügen. Andere Ausdrücke sind im Lauf der Jahrhunderte ungebräuchlich geworden oder nur mundartlich erhalten geblieben (mittelhochdeutsch lerc/lerz, tenc, winster). – ist also negativ belegt.
  • Mitte: Bezeichnet das Zentrum, den Standort zwischen 2 oder mehreren Punkten oder Extremen, aber auch für den Durchschnitt, das Durchschnittliche gebräuchlich. – könnte als neutral belegt bezeichnet werden.

Und als Richtungsbeschreibung erklärt Wikipedia das so:

  • rechts: ist eine Zuordnungsbeschreibung der zwei durch die Vertikale getrennten Seiten aus der Perspektive des Betrachters. Damit verbunden sind eine gleichnamige Richtungsangaben.
  • links: ist die andere Zuordnungsbeschreibung der zwei durch die Vertikale getrennten Seiten aus der Perspektive des Betrachters. Damit verbunden sind eine gleichnamige Richtungsangaben.
  • mitte: Standort des Betrachters und somit eine Standpunktbeschreibung, Mitte steht als Bezeichnung für dem Mittelpunkt in der Geometrie und als Kürzel von Politische Mitte. Letztere bezeichnet einen Standpunkt im politischen Spektrum, der zwischen „links“ und „rechts“ liegen soll. Wo genau sich diese „Mitte“ befindet und durch welche Positionen sie charakterisiert wird, ist allerdings umstritten; entsprechend diffus ist auch die Verwendung des Ausdrucks.

Wo liegt also der Ursprung dieses politischen Rechts-Links gehabes?

Angeblich geht diese Einteilung ja auf die Sitzordnung des Parlaments der Kaiserzeit zurück. Rechts saßen die konservativen Kräfte, links die Sozis. Rechts also die Vertrauten des Kaisers, links seine Gegner. Das mag durchaus so stimmen. Dieses rechts die Vertrauten, links die Anderen ist aber noch wesentlich älter. Biblisch alt sogar. Von Jesus wird gesagt: “ Er sitzt zur rechten Gottes, von dort wird er kommen zu richten ….“ Jesus, Sohn und Vertrauter des Gottes Jahwael also ein Rechter!? Ist der Teufel dann ein Linker?
Nun, wie alles, was wir heute eigentlich gar nicht mehr richtig verstehen, hat auch dies einen ganz natürlichen und realen Ursprung. Und dieser ist in der Übergangsphase von der Ur- zur ersten Klassengesellschaft zu finden. In der Zeit der Gefolgschaften.
Bis auf eine kleine Minderheit sind alle Menschen RechtsHänder. Die rechte Hand ist die sogenannte Schwerthand, mit der Linken wurde der zur Abwehr benötigte Schild getragen. Das hieß, gegen einen Angriff von links kann er sich selbst verteidigen, aber auch das im Kampf die rechte Seite des Kämpen entblöst ist, er dort verwundbar ist. Und so wurde an die rechte Seite ein Vertrauter gestellt, zum eigenen Schutz. Auch in der Sitzordnung bei Gastmahlen oder sonstigen Zusammentreffen stand bzw saß ein Vertrauter immer an der rechten Seite des Anführers. Personen, die dem Anführer suspekt, unbekannt sind, oder gar feindlich gesinnt wurden links plaziert.
Auch im normalen Verhältniss zw. Mann und Frau kommt diese Schutzfunktion zum tragen. Lange Zeit galt die Regel, daß der Mann rechts von der Frau ging, um diese jederzeit beschützen zu können.

Und was hat das jetzt mit der heutigen Politik zu tun? Heute sind doch die Rechten die Bösen! Zugegeben, wenn man den wahren historischen Kontext und die sprachliche Bedeutung betrachtet, liegt hier ein dialektischer Widerspruch. Aber eventuell hilft hier eine Betrachtungsweise welche die Frage nach dem Standpunkt des Betrachters und dem Standpunkt des Machtinhabers beinhaltet.
Wenn der Anführer im Gefolgschaftswesen der Machthaber war, so war er der Mittelpunkt und von ihm aus erfolgte die Rechts-Links Einteilung. Zu dem bestimmte er, was als Recht anzusehen war. Der „Rechte“ schütze ihn und das von ihm verkündetet Recht bzw das, was er als Recht deklariert

Und das ist bis heute nicht viel anders. Nur ist eben den meisten nicht klar, wer der eigentliche Machthaber heute ist. Mit Sicherheit ist es nicht der Regierende in einem Staatswesen. Da der Staat als solches bekanntermaßen nur ein machtausübendes Organ ist, steht der wahre Herrscher im Hintergrund. Und wenn man davon ausgeht, daß ca 12 Familienclans weltweit 99% der Geldvermögen und 85% der Erdoberfläche als ihr Eigentum halten …, dann kommen wir den Machthabern dieser Welt in der Erkenntnis schon näher.

Analysiert man dann die Wahlprogramme der Parteien, egal ob uns als „rechts“, „mitte“ oder „links“ angepriesen, so ist zu erkennen: Keiner rüttelt am Machtorgan. Vielmehr möchten alle lediglich Statthalter der 12 Familienclans werden. Selbst die vielgestaltigen Versprechen der Bewerber beinhalten keine großen Unterschiede. Im Gegenteil, je weiter an den Rändern die Bewerber verortet werden, um so ähnlicher sind ihre Versprechen. Lediglich die notwendigen Schuldzuweisungen, welche immer vom eigenen Unvermögen ablenken sollen zielen auf verschiedene Opfergruppen.

Und so müssen alle Parteien als rechte Parteien wahrgenommen werden. Alle vertreten das geltende Recht, welches auch und vor allem die Interessen der Machthaber schützt.
Gleichzeitig müssen alle Parteien als linke Parteien betrachtet werden, da sie aus Sicht der Menschlichkeit sprachlich links sind, die Menschen verarschen.


Eine Partei, welche diesem Personenkreis evolutionär gefährlich werden könnte, also im politischen Sinne wirklich „LINKS“ ist, müsste das Hauptmachtorgan, den Staat als solches, in Frage stellen. Das kann nur eine akratische Partei. Akratie bedeutet „ohne Herrschaft“, d.h. das jedes Mitglied der Gesellschaft wirtschaftlich unabhängig ist. Es bedeutet, das jeder Mensch uneingeschränkten Zugang zu allen Resourcen dieser Erde für seinen Eigenbedarf haben muss. Und es bedeutet, das wir ein Wertausgleichsmittel, ein Tauschmittel brauchen, welches allen Menschen dient.
Die einzige Partei auf diesem Weg ist die HUMANwirtschaft.

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