16. September 2024

Demokratiezersetzer –

Haben sie diesen Begriff schon einmal gehört? Mir war er auch neu, bis ich selbst damit konfrontiert wurde. Bisher kannte ich nur einen Wehrkraftzersetzer. Das war der, dem man mit diesem Wortkonstruckt “Wehrkraftzersetzung” vorwarf, die Fähigkeiten einer millitärischen Formation zu beeinträchtigen bis hin das diese ihren eigenen existentiellen Unsinn erkennt und sich auflöst. Bekannt ist dieser Begriff aus dem 3. Reich. Das war damals ein schlimmes Verbrechen. Mit der Todesstrafe geahndet.

Die Heilige Wikipedia schreibt dazu:

Zersetzung der Wehrkraft (oder Wehrkraftzersetzung) war die Bezeichnung für einen grundsätzlich[1][2] mit Todesstrafe bedrohten Straftatbestand im nationalsozialistischen Deutschland, der 1938 in der Kriegssonderstrafrechtsverordnung (KSSVO) neu gefasst[3] und am 26. August 1939 kurz vor Kriegsbeginn (1. September 1939) im Reichsgesetzblatt veröffentlicht wurde. Zu den aufgeführten Tatbeständen gehörten Kriegsdienstverweigerungdefätistische Äußerungen und Selbstverstümmelung.

Der Tatbestand der Wehrkraftzersetzung war von den Protagonisten der NS-Militärjustiz bereits frühzeitig, vermutlich seit 1934, als Ergänzung des Wehrrechts gefordert und in der Folgezeit immer wieder in verschiedenen Ausformungen angeregt worden.[4] Es galt Situationen wie in der Novemberrevolution 1918 mit strafrechtlichen Mitteln und unter exzessiver Anwendung der Todesstrafe zu verhindern, um derart „revolutionäre Erscheinungen“ und „seelische Zersetzung(en)“ zu unterdrücken.

Jetzt gibt es also eine Zersetzung der Demokratie. Wie könnte das Aussehen?

Zunächst muss man daher definieren, was Demokratie ist, bedeutet. Kratie ist die Herrschaft. Demo, von Demos, das Volk. Also Volksherrschaft. Die Herrschaft des ganzen Volkes? Noch nicht einmal bei den Griechen, den Erfindern der Demokratie war das ganze Volk damit gemeint. Immer waren es nur Teile der Bevölkerung, welche die Demokratie gestalten durften. Aber es war immer eine größere Gruppe von Menschen welche Gemeinsam die Herrschaft über andere ausübten. Zum eigenen Nutzen wie zum Nutzen der Gemeinschaft.

Die anderen Herrschaftsformen waren einzelnen bzw. kleinen Gruppen vorbehalten. Monarchie, die Herrschaft eines Königs oder Kaisers, die Oligarchie als die Herrschaft der Reichsten der Reichen. Aber immer noch eine Herrschaft nach, wenn auch selbst festgelegten, aber nach Regeln. Und im Extremfall die Diktatur. Die Regeln dort, festgelegt von einem Einzelnen oder einen kleinen verschworenen Gruppe und minütlich änderbar.
Die Aufzählung von Herrschaftsformen ist sicherlich fortsetzbar. (Bürokratie – Herrschaft der Verwalter; Moneykratie – Herrschaft des Geldes usw)

Demokratie ist also die Herrschaft von Teilen Bevölkerung über andere. Man sollte meinen, die des größten Teils der Bevölkerung über einen kleinen Teil. Die Herrschaft der Mehrheit über eine Minderheit. Doch schon immer gab es in der Geschichte die Bestrebung, die herrschende Gruppe so klein wie nötig und die Beherrschte so groß wie möglich zuhalten. Ein wichtiges Hilfmittel in diesem Verfahren ist das Kapital. So gesehen ist die Oligarchie noch eine Form der Demokratie.

Wer hat nun Nutzen von einer Demokratiezersetzung?

Wenn Demokratie der ständige Kampf der Masse gegen die Vertreter der Einzelherschaftsformen ist, dann haben nur diese letztgenannten Nutzen davon. Demokatiezersetzung dient, wenn es sie denn gibt, also zur Errichtung monokratischer Erscheinungsformen. Sie nutzt also Personengruppen mit geringen Zuspruch in der Bevölkerung.

In den 5000 Jahren Herrschaftssysteme dieser Menschheitsepoche gab es unter jeder Herrschaftsform Blütezeiten der Wirtschaft und Krisenzeiten. Herrschaftsformwechsel standen meist in der Folge von Krisen an. In den Blütezeiten galt gesellschaftlich Stabilität. Heute wissen, das jede Gesellschaft im Laufe 3-4 Generationen den Weg von Aufbau, Blüte, Krise und Niedergang geht. Bedingt durch das verwendete Zinsgeldsystem. Wurde dieses System unterbrochen und eine andere Tauschmittelform eingesetzt konnte sich ein Wirtschaftszyklus durchaus auf mehre Hundert friedliche Jahre erstrecken. Solange, bis wieder Zinsgeld verwendet wurde.

Unser derzeitiger Wirtschaftszyklus geht nach 80 Jahren seinem Ende entgegen. Auch wenn viele dies nicht wahrhaben wollen und an den Aussichtsfenstern in ihrem Wolkenkukuksheim wegen selbsterzeugter Tatsachenverneblung nicht erkennen können. In irdenen Regionen ist dagegen der Niedergang schon lange erkennbar und die Suche nach Alternativen und Rettungswegen in vollem Gange. Da man bekanntermassen Probleme nicht in der selben Denkweise lösen kann durch welche sie entstanden sind ist Wolkenkukusheim in seinen Grundfesten bedroht. Gesellschaftlich haben wir derzeit eine sogenannte bürgerliche Demokratie. Doch sieht sich das Bürgertum immer stärker auf der Seite der Verlierer des Geldsystems. Man sagt, die Schere geht immer weiter auseinander. Das stärkt natürlich diejenigen, welche in Richtung Oligarchie tendieren. Alle von “Oben” kommenden Vorschläge zur wirtschaftlichen Stabilisierung verstärken dies. Unsere Demokratie unterliegt einem schleichenden Wandel von der breiten Entscheidungsebene hin zu einer von “Oben” bestimmten. Schleichend, da kaum bemerkbar und immer als “Lösung” deklariert. Am Ende des Zyklusbedingten Niedergangs bleibt dann nur eine der “klassischen Demokratie” widersprechende Herrschaftsform. Monarchie, Oligarchie oder wie die reine Diktatur des Kapitals sich auch nennen mag.

Anders lautende Vorschläge stellen dann natürlich eine Bedrohung für die “unfehlbaren” Vorschläge der “Demokraten” von Wolkenkukusheim dar. Sie zersetzen deren Weltbild einer verlogenen Demokratie. Der Demokratiezersetzer ist daher eigentlich der Demokratieretter.

Am effektivsten ist dann jedoch, wir entwickeln die Demokratie endlich weiter. Notwendig ist dazu auch eine umfassende Ressourcen- und Geldreform. Diese beseitigt mittelfristig alle vor 5000 Jahren enststanden Monopole und ihre Folgen. Sie beseitig die Herrschaft als solche. Es ensteht die Gesellschaft der Akraten, die Akratie als die höchste Form der Demokratie. Ein von Nichts und Niemanden beherrschtes Volk.

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