Hongkong hat’s getan, die USA werden es demnächst tun. Sollte Deutschland seinen Bürgern zur Abmilderung der finanziellen Folgen der Corona-Epidemie vielleicht ebenfalls Geld schenken? Ökonomen hierzulande haben gleich mehrere Gründe, die gegen einen solchen Geldregen sprechen.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Trump-schenkt-jedem-US-Buerger-1000-Dollar-article21650976.html?utm_source=pocket-newtab
Ungewöhnliche Zeiten, ungewöhnliche Maßnahmen: Die US-Regierung greift im Kampf gegen die Corona-Folgen für die Wirtschaft zum Äußersten. Jeder Bürger – ausgenommen sind nur Superreiche – soll in den kommenden Wochen per Post aus Washington und im Rahmen eines billionenschweren Hilfspakets Konsumschecks in Höhe von mindestens 1000 US-Dollar zugeschickt bekommen. Ein möglicher zweiter Scheck wird nicht ausgeschlossen. Insgesamt pumpt Washington rund 1,2 Billion Dollar (1 Billion Euro) in die Wirtschaft. „Amerikaner brauchen jetzt Cash, und damit meine ich in den nächsten zwei Wochen“, sagte US-Finanzminister Steven Mnuchin.
Wohlgemerkt, nicht die Nationalbanken verteilen das Geld, die Regierungen tun es.
Deutsche Ökonomen allerdings warnen davor. Wieso eigentlich?
Tatsache ist, wenn zuviel Geld auf einmal in Umlauf kommt, gibt es eine Inflation (Geldentwertung). Die EZB bemüht sich bisher, eine solche kontrolliert am laufen zu halten. Die Geldmenge wird gesteuert um jährlich ca 2% erhöht. Bisher war die Inflationsrate allerdings meist unter 2% geblieben. Was nichts anderes heißt, das ein Teil des mehr als nötig in Umlauf gebrachten Geldes sofort aus dem Umlauf wieder entfernt wurde und auf den Konten der Reichen verschwand. Sicher auch Dank der Tatsache, wie das Geld in Umlauf kommt.
Wenn jetzt aber eine große Menge Geld (bei 82 Millionen Einwohner wären das bei 1000 Euro / Kopf 82 Milliarden Euro in einem Monat !!!!) auf den Markt strömt kann es schon zu stärkeren inflationären Verwerfungen kommen. Das sollten auch die Befürworter eines BGE bedenken. Jede Ausweitung der Geldmenge bringt eine Geldentwertung. Letztlich kann mit dem Mehr an Geld niemand Mehr Kaufen!
Ist das Helikoptergeld also ein Irrweg?
Nicht unbedingt. Es kommt immer darauf an, wie etwas gemacht wird.
Zunächst gibt es für viele einen Verdienstausfall, durch Geschäftsschließungen, Kurzarbeitergeld, in der Folge durch Erwerbslosigkeit wegen weggebrochener Verdienstmöglichkeiten. Ein großer Teil des Geldes wird also den damit verbundenen Nachfragewegfall kompensieren.
Zum anderen: Muss das Helikoptergeld denn in Euro sein? Wenn die Regierungen es ausgeben, geht jede Form von Tauschmittel.
Natürlich muss man sich erst einmal darüber im Klaren sein, was ist denn Geld überhaupt? Die Fragen lauten also:
1. Was ist Geld?
und
2. Was ist Geld?
Zweilmal die selbe Frage? Ja, aber nicht die gleiche Frage.
zur 1. Frage: Was ist Geld?
Geld ist ein universiales
Tauschmittel, worauf sich eine Gruppe von Menschen zwecks Vereinfachung
des Austausches von Waren und Dienstleistungen geeinigt hat. Nach dieser
Entscheidung herrscht innerhalb der Gruppe Annahmezwang. Wir wurden
zuletzt 2002 auf den sogenannten EURO vereinigt.
zur 2. Frage: Was ist Geld?
Geld ist der Stoff, das Element oder einfach nur diese bestimmten Zahlen auf Papier oder im Computer, auf welche sich die oben genannte Gruppe als Tauschmittel geeinigt hat.
So gesehen kann also jedes europäische Land, jedes Bundesland, ja sogar jede ökonomisch homogene Region, wenn man es denn wöllte, sein eigenens (Helikopter-) Geld herausgeben. Und es nach der Überwindung der Kaufkraftkrise sogar als BGE weiterführen. Es gäbe nur eine Bedingung: Zwecks Verhinderung von Inflation und Deflation die Einführung einer Demurrage auf eben jenes geltenden Tauschmittel, Geld genannt.
Na dann, einen schönen Tag noch,
denken Sie einmal darüber nach
HH