22. November 2024

Katja Kipping und 100% Steuer auf hohe Einkommen

 Das Sommerloch der Politik ist wieder da. Wenn am Ende der Fußball Europameisterschaft der ESM-Vertrag alle Fiskalrechte der europäischen Staaten nach Brüssel verkauft hat bedarf es schließlich weiterer Ablenkung.

Die Bayr. CSU versucht sich auch in diesem Jahr wieder mit einer PKW-Maut auf den deutschen Autobahnen. Vom Femifaschismus fremdgesteuerte Politiker von CDU über SPD, Grüne bis zur Linken hoffen nach erfolgreicher Abstimmungsverweigerung mit dem Kampf gegen noch intakte Familien, bzw. das sogenannte Betreuungsgeld punkten zu können. Das Thema Nummer 1 dürfte allerdings die LINKEn-Chefin Frau Kipping losgetreten haben: die Deckelung der Einkommen bei 40.000 Euro.

Keiner soll mehr als 40.000 Euro im Monat verdienen dürfen, das mehr soll mit 100% Besteuerung an den Staat gehen. Die ersten Reaktionen auf diese Forderung zeigen, sie hat ins schwarze getroffen. Aus Sicht der meisten Lohnempfänger keine schlechte Forderung. Das Durchschnittseinkommen der Deutschen liegt ja gerade mal bei 2675 Euro im Monat. Selbst davon träumen die meisten. Das Hartz IV Einkommen wollen wir einmal gar nicht erst nennen.

40.000 Euro, ab dieser Summe gäbe es keinen Zuwachs an Lebensqualität mehr, man könne solche Summe auf Dauer nicht mehr ausgeben und das Geld würde nur noch in die Spekulation fließen, wo es echten Schaden anrichte. Dieser Argumentation kann man durchaus folgen. Nur die angedachte Lösung, alles mehr dann eben per 100% Steuer dem Staate zukommen zu lassen – das will nicht so recht plausibel klingen. Warum will man diejenigen „Bestrafen“, welche verdienen? Wenn jemand 40.000 Euro oder mehr an Lohn bzw. Gehalt bekommt, heißt das doch auch, das jemand bereit ist soviel zu zahlen. Die Fähigkeiten, Gaben und Talente einzelner sind es eben anderen Wert, solche Summen als Lohn zu zahlen. Der Empfänger ist es dem Zahlenden Wert! Das ist eben Marktwirtschaft. Zumindest dort wo sie noch nicht vom Kapitalismus und seinen Monopolstreben verfälscht wurde.

Das eigentlich Problem hat Frau Kipping ja auch angesprochen, jedoch ist zu bezweifeln, das es als solches erkannt wurde. Geld, was nicht ausgegeben wird, um damit einen der eignen Wertschöpfung vergleichbaren Wert bei anderen abzufragen, wird dem Wirtschaftskreislauf entzogen und blockiert die Wirtschaft.

Unser Zinssystem versucht durch das Zinsversprechen dieses Geld wieder in den Kreislauf zu drücken. Doch irgendwann ist die Geldmenge bzw. die Ansprüche auf Geld dermaßen gewachsen, das selbst die Zinsen versagen. Und dann geht es in die Hortung bzw. Spekulation. Und in die Staatsverschuldung. Eben in jene Krise, welche wir gegenwärtig in Europa erleben.

Wenn wir das Problem lösen wollen, müssen wir beim Geld selber ansetzen. Der Königsweg ist, das Geld, also jede einzelne Münze und jeden einzelnen Schein selber jeder Ware gleich zu machen, es so zu zwingen sich dem Markt anzubieten. Die HUMANwirtschaftler nennen dies konstruktive Umlaufsicherung. Die Erfahrung hat jedoch bisher gezeigt, das die meisten unserer Zeitgenossen damit bei weitem überfordert sind. Ein anderer, für die meisten wohl verständlicherer Weg ist die Besteuerung des nach einem gewissen Zeitraum NICHT in die Nachfrage zurück gekehrten Geldes. Ein Freibetrag für eine angemessenen eigenverantwortliche Arbeitsunfähigkeits- und Altersvorsorge ist selbstverständlich drin. Steuern auf Einkommen, auf den verdienten Lohn, entsprechen nicht humanwirtschaftlichen Vorstellungen.

Nun, denken sie mal darüber nach.
Einen schönen Tag noch.

HH

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