Was geschieht eigentlich, wenn eine Gesellschaft sich ihrem Ende zu neigt?
Wir sind momentan ja Zeitzeugen eines solchen Ereignisses. Gerade in den Brennpunkten, den Ballungszentren kann man da eine interessante Beobachtung machen. Das Entstehen der sogenannten Parallelgesellschaft. Besonders unter den Menschen vom sogenannten gesellschaftlichen Rand.
In der Regel ist die Mehrheit der Bevölkerung ja konservativ eingestellt. Sie möchte liebgewonnenes nicht aufgeben. Sie hat sich eingerichtet. Daher enden letztlich auch viele Wege der Suche nach Veränderungen, Verbesserungen oder besser gesagt : Der guten alten Zeit, wieder am Ausgangspunkt der eigenen Entwicklung. Heute wird diesbezüglich auch auch gern von Re(e)volution oder gar vom Great Reset gesprochen. Alles auf Anfang. In Wahrheit ein Unding. Selbstverarsche bis in zu einer eigentümlichen Perversion ist es, wenn dies als lebenswerte Zukunft, als Fortschritt verkauft wird. Die Geschichte der Menschheit zeigt, es gibt kein Zurück, es gibt nur eine ständige Weiterentwicklung, die Evolution. Jeder, welcher krampfhaft oder verbittert an den bekannten Verhältnissen festhält, wird letztlich mit ihnen untergehen.
In der Parallelgesellschaft entsteht jedoch nicht nur eine, sondern zahlreiche neue Formen des Zusammenlebens. Einige basieren lediglich auf kriminellen Vereinigungen, andere holen längst überholte Formen aus anderen Regionen der Erde mit dem Wunsch selbige hier zu etablieren. Und es gibt da auch „Pilotprojekte“, also Versuche etwas wirklich neues zu Gestalten. In den seltensten Fällen geschieht das zielgerichtet. Und all diese Gesellschaftsentwürfe treten zueinander in den Wettbewerb. Und zusammen treten sie gegen die etablierte Gesellschaft an. Letztlich werden einige verschmelzen, andere blutig oder spurlos untergehen. Zum Schluss jedoch wird EINE die bisherige Ablösen. Es wird also einen Gewinner und mehrere Verlierer geben. Entscheidend wird sein, wer die bessere Ökonomie vorweisen kann. Nicht umsonst bezeichnen wir in der Geschichtswissenschaft die Epochen der menschlichen Gesellschaften nach der in ihnen vorherrschenden Wirtschaftsweise.
Die HUMANwirtschaft hat für diesen Wettstreit bisher als einzige eine wirklich neue Ökonomie vorzuweisen. Alle anderen hängen in den Strukturen des Zinsgeldes fest oder lehnen Geld als solches gleich komplett ab. Frei- und HUMANwirte sollten eines bedenken: Auch wenn wir in dieser, der existierenden Gesellschaft leben und wirken: Wir können die Strukturen dieser Gesellschaft nicht wesentlich verändern. Der realexistierende Kapitalismus hat seine eigenen, pervertierten Marktgesetze. Und seine Schutzstaffeln, diese auch durchzusetzen.
Trotz unseres Wissens um eine optimale Ökonomie ist die Humanwirtschaft nur eine Randerscheinung. Wenn wir wirklich nachhaltige Veränderungen anstreben, müssen wir unseren eigenen Markt schaffen. Einen Markt, auf welchem zumindest ein wesentlicher Teil unserer Forderungen präsent ist. Einen Markt, auf welchem unser Freigeld allgemeines Tauschmittel ist. Es genügt nicht, mit Freigeld auf dem vorhandenen in Konkurrenz mit dem Zinsgeld auf zu treten. Wir brauchen einen Markt, welcher parallel zum kapitalistischen Weltmachtmarkt existieren muss. Unseren Freimarkt. Und ja, das macht auch uns zu einer Parallelgesellschaft.
Dies mag für manchen eine erschreckenden Erkenntnis sein, im vollen Widerspruch zum bisherigen Selbstverständnis. Vor allem, wenn man sich in der Mitte der Gesellschaft wähnte. Aus der Mitte sind noch nie wichtige Veränderungen entsprungen. Die Mitte steht eher für das Eingerichtet sein, für Stagnation. Nur wer in der Lage ist, das Geschehen von Außen, vom Rand zu betrachten, noch besser, wer in der Lage ist „über den Dingen zu stehen“ kann wichtige Veränderungen auf den Weg bringen.
Na denn,
Denken sie einmal darüber nach –
einen schönen Tag noch!
HH