In Oederan können die Schüler ab der 5. Klasse eine sogenannte Gemeinschaftsschule besuchen. Insgesammt gibt es derzeit 9 davon in Sachsen.
Die neue Schwarz-Gelbe Landesregierung läßt aus dem Kultusministerium verlauten, dass dieser Modellversuch 2014 definitiv beendet wird. Aus den Schulen sollen wahrscheinlich wieder Mittel- und später Oberschulen werden. Wie das umgesetzt werden soll, ist aber noch offen. Noch darf die Gemeinschaftsschule jedoch im nächsten Jahr Fünftklässler aufnehmen und diese ihren Abschluss in dieser Schulart machen.
Lehrer, Schüler und Eltern fühlen sich frustriert. Ebenso die Oederaner, welcher in seltener Einigkeit das Modell unterstützt haben. Entäuscht sind viele auch von ihrem Oederaner Landtagsabgeorneten und ehemaligen Bürgermeister. Dieser hat sich bei der Abstimmung im Landtag lediglich der Stimme enthalten – da er jetzt – Zitat: “ganz Sachsen im Blick haben müsse.”
Mit welchem Recht will dieses Ministerium eigentlich diese Schulform abwürgen?
Die Entscheidung der Eltern von dem Angebot dieser Art Bildungseinrichtung wie es die Gemeinschaftsschule ist Gebrauch machen ist doch eigentlich eine demokratische Entscheidung. In einem Land, das sich Demokratie auf die Fahnen geschrieben hat sollte die Entscheidung also auch von den Beamten in den Ministerien geachtet werden. Und erst Recht von der gewählten Regierung.
Warum nun sind Gemeinschaftsschulen auf einmal nicht mehr erwünscht?
Nun, diese Schule ist etwas anders als andere Schulen. Und das ist ja gut so. In dieser Schule wird verstärkt auf selbstständiges Arbeiten geachtet. Auf der einen Seite bringt die Politik immer die Forderung an mehr Selbstständigkeit der Bürger (besonders von der FDP), auf der anderen Seite ist dies aber nun absolut nicht erwünscht. Selbstständige arbeitende mündige Bürger lassen sich nämlich schlecht regieren. Oder anders gesagt: bevormunden. Eine Schule, welche Kinder zu wirklich eigenständigen Persönlichkeiten erzieht stellt ja letztlich eine Gefahr für unsere realkapitalistische-neosozialistische Gesellschaft dar.
Bleibt zu überlegen, wie die Oederaner ihre Schule verteidigen können. Möglich wäre eine Unterschriftensammlung zum Erhalt der Gemeinschaftsschule über das Jahr 2014 hinaus.
HH