Hunderttausende von Jahren kamen die Menschen ohne Herren aus. Die Sippen und Horden der steinzeitlichen Menschen lebten in ihren Familienverbänden auf einer unverteilten Erde.
Es war wohl zuerst im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, in welchem sich Staaten bildeten. Ackerbau löste die Epoche der Sammler und Jäger ab. Und führte vom reinen Nomadentum zur Sesshaftigkeit. Einzelne Anführer von Sippen erreichten sowas wie Wohlstand. Es entstand wohl zunächst produktiv bedingt so etwas wie Vorherrschaft gegenüber den verbliebenen nomadisierenden Menschen. Diesen wurde mit ihren Herden auch der Zugang zu den Ackerflächen verwehrt. Aus den festen Siedlungen wurden gleichzeitig Handelsplätze. Die Anführer, welche besonders erfolgreich waren, bekamen einen immer größeren Anteil an den erwirtschafteten Gütern, die fruchtbarsten Grundstücke. Letztlich wollten sie diese innerhalb ihrer nächsten Angehörigen weitergeben. Sie erklärten ihre festen Wohnsitze samt den Grund und Boden zu Eigentum und konnten dieses auch mit Hilfe von (bezahlten) Gefolgschaften verteidigen. Weiteren Bewohnern wurde die direkte Nutzung des Landes untersagt. Sie wurden zu abhängigen Landarbeitern und damit zu Untertanen. Die Besitzenden wurden zu Herren. Durch produktive Arbeitsteilung und ein starkes Anwachsen der Bevölkerung in diesen Zentren reichte der normale Tauschhandel bald nicht mehr aus. Auf der anderen Seite brauchte es für den Austausch eben zwischen diesen Besitzenden und ihren Untertanen ein Ausgleichmittel.
Eine Sage berichtet, ein sumerischer Gott – Jawahel solle daher ein Tauschmittel, Geld erfunden haben. Sein Zwillingsbruder Baahel hat den Zins dazu erfunden. (ausser der Tatsache dies mal gelesen zu haben habe ich keine Quelle für diese Sage) Im Buch der Bücher wird dann berichtet, ein Gott, Jahwe, wohl eben dieser “Gelderfinder” solle einen seiner Anhänger mit Namen Abraham dazu gebracht haben, dieses in Staatsgebiete, also gesellschaftlich schon in Besitzende und und Besitzlose, in arm und reich geteilte Zweistromland zu verlassen und in ein Land zu gehen, wo Milch und Honig flössen.
Jahrhunderte später wollte sich das von Abraham abstammende Volk ebenso einen König geben wie die um es herum lebenden Völker. Propheten, welche als Mittelmänner zwischen den Menschen und dem Gott Jahwe galten, warnten im Gegensatz zu den “Priestern” (Dienern Gottes oder ihrer selbst?) erfolglos die Menschen vor diesem Schritt. Einzig was blieb, waren Einschränkungen in der Dauer von Besitz an Grund und Boden (zumindest teilweise) sowie das “Zinsverbot”, zumindest im Umgang der Volksangehörigen untereinander.
Mit der Krönung und damit Staatsbildung begann auch hier die Herrschaft von Menschen über andere Menschen. Gehorsam gegenüber den Herren bis in den eigenen Tod wurde zur Tugend. Immer mit dabei: Eigentum an Grund und Boden und die Zinsen. Beides von Anfang an unmittelbar mit dem Herrschaftsbegriff und damit der Herrschaft als solcher verbunden. Egal in welch vielfältiger Weise es in Erscheinung tritt. Bis heute sichtbar.
In der heutigen Zeit können wir erleben, wie bereits Besitzende den Eigentumsbegriff auf immer mehr natürlich Ressorcen ausweiten wollen. In vielen Gegenden ist auch das lebensnotwendige Trinkwasser bereits voll in privater Hand.
Der Staat wurde und ist das wichtigste Instrument der Herrschaft. Finanzen, Justiz, Millitär, Bürokratie, all seine Bestandteile dienen bis heute der Sicherung des Machtanspruches der Herren dieser Welt. Trotz tausendfacher Beteuerung, der Staat sei Diener aller Menschen zeigt die Geschichte immer wieder: Der Staat ist das Organ der Macherhaltung der Herrschenden und damit nichts weiter als der Feind der schaffenden Menschen. Sein Versprechen, diese zu schützen führte immer wieder auf die Schlachtfelder der Geschichte. Und von diesen kamen immer die gleichen als Sieger zurück: Die Herren des Landes und des Geldes.
Versuche der unterdrückten Menschen ihre Herren durch andere Herren, welchen sie dann die selben Privilegien zusprachen, zu ersetzen, endeten immer wieder in der selben Falle. Selbst dann, wenn diese neuen Herren scheinbar aus den eigenen Reihen stammten. Versuche der Einschränkung bestimmter Staatlicher Organe blieben nie von langer Dauer und erbrachten in der Folge einen noch größeren Apparat. Grund: Die Fixierung auf Eigentum und Zinsgeld lies nie eine Alternative, sprich dauerhafte Lösung der sozialen Frage zu. Sondern führte letzlich nach Hoch- und scheinbaren allgemeinen Wohlstandsphasen immer wieder in den ökonomischen und kulturellen Niedergang.
Das bisher Beschriebene findet sich in allen geschichtlichen Ablaufen aller menschlichen Gesellschaften, egal wo diese auf der Erde entstanden. Und war und ist letztlich auch immer die Ursache für den Untergang der “Hochkulturen” Auch die unsere geht diesen Weg.
Dabei kennt der Erfindungsreichtum der Herren der Welt um diesen Untergang zu verzögern und für ihre Zwecke zu gebrauchen keine Grenzen. Krankheiten werden erfunden und tödlich aufgebauscht, natürliche Vorgänge als Mensch gemacht deklariert, Wissenschaft ignoriert und die Kritik an dieser Ignoranz als unwissenschaftlich verleugnet. Wenn das in der Sackgasse steckende lineare Denken an seine Grenze gekommen ist, darf es nicht durch nichtlineares Denken (Querdenken) ergänzt werden. Es könnte Wege aufzeigen, welche für die Herren ungünstige Lösungen bringen. Mit Angst und Panikmache werden die Menschen abgelenkt und gelenkt. Zum Schluss bleiben immer noch Schuldzuweisungen an die Anderen, Andersdenkenden, Andersartigen bis zum “gerechten Krieg”. Selbst Menschen, welche es wissen sollten, fallen auf diese Mechanismen herein. Der Staat als solches wird als unvermeidbar, ja unfehlbar gesehen. Kritik an ihm verdammt. Kritiker werden zu Verschwörungstheoretikern, -Leugnern, Querdenkern, Staatsfeinden und Feindesfreunden, zu Rechten (oder Linken, je nach dem was gebraucht wird), zu Aussätzigen, Schuldigen, zu den Bösen schlechthin. Der Faschismus feiert fröhlichen Urstand.
Wenn aber Privateigentum an Grund und Boden, an den natürlichen Ressourcen dieser Erde im Zusammenhang mit Zinsgeld erst die Herrschaftsstrukturen des Staates ermöglichte und erschuf, wohin führt es dann, wenn eben diese Verhältnisse umgedreht, überwunden werden? Also wenn Ressourcen wie Grund und Boden für jederman frei zugänglich werden und der Zins aus den Tauschmitteln verschwindet?
Es entsteht eine menschliche Gesellschaft. Ziel der Humanwirtschaft ist neben dieser notwendigen Ressourcenreform, welche diese natürlichen Güter vergesellschaften wird um sie eben dann per kommunaler/regionaler Pacht an private Nutzer zu verleihen, auch eine Reform des Geldwesens. Diese Reform stellt das Geld aller vergänglicher Ware gleich und es entzieht dem Tauschmittel so die Wertaufbewahrungsfunktion. Gerade diese ist es ja, welche es dem Besitzenden ermöglicht, denjenigen, welcher das Tauschmittel dringend benötigt zu erpressen und so Macht aus zu üben.
Der Staat, welcher nur zu dem Zwecke entstanden war um eben den privaten Eigentümer zu schützen verliert seine Funktion. Er wird überflüssig. Die Überwindung des Staates ist also kein revolutionärer, gewaltsamer Akt einer Gruppe staatsfeindlicher Elemente, sondern ein unumgehbarer evolutionärer Vorgang der menschlichen Entwicklung. Schwer vorstellbar für jeden in den klassischen Strukturen Gefangenen. Jedoch das logische Ergebniss für jeden offenen Geistes.
Übrig bleibt eine akratische Gesellschaft gleichwertiger menschlicher Individien. Übrig bleibt die HUMANwirtschaft als die Realisierung der Vision einer Gesellschaftsordnung, welche erstmals in der Geschichte der Menschheit auch das Prädikat menschlich verdient.
Das Ideal in der humanwirtschaftlichen Gesellschaft ist weder Reichtum noch Armut, weder Wachstum noch Abschwung, sondern der FREIE MENSCH in einer von Menschlichkeit, Nachhaltigkeit und Fairness geprägten Gesellschaft. Basierend auf einer natürlichen Wirtschaftsordnung , in der allem Menschen ein Zugangsrecht zu den Reichtümern der Erde gegeben ist. Dazu ein universelles Tauschmittel, Geld, welches den Waren gleichgestellt ist und mit welchem kein leistungsloses Einkommen erpresst werden kann.
Der Satz aus dem Buch der Bücher “machet euch die Erde untertan” findet seine wahre Bedeutung.