Griechenland, fast hätte es den Anschein gehabt, als wolle die Demokratie an den Ort ihrer Erfindung zurückkehren.
Der Grund, die gewählten Vertreter, nicht nur des griechischen Volkes und die klassischen Ökonomen sind mit ihrem Latein am Ende. Papa-ndreja hatte seinem Volk ein Referendum versprochen. Das Volk sollte entscheiden, ob es weiter am Tropf der eigentlich Mitverantwortlichen der griechischen Schuldenkrise hängen wolle. Eine Abstimmung mit weitreichenden Folgen.
Allein die Ankündigung des Volksentscheides ließ einen Aufschrei durch Europa gehen. Mama Merkel und Onkel Sarkozy kündigten unverzüglich die Einstellung jeglicher Hilfeleistungen an, sollte es zum Referendum kommen. In juristischen Kreisen spricht man in solchen Fällen vom Straftatbestand der Erpressung. Zur Rechtfertigung sei vielleicht gesagt, man sollte nie vergessen, auch die Demokratie ist eine Herrschaftsform und kann wie jede Herrschaftsform zum Nutzen oder Schaden für die Bürger verwendet werden.
Europas demokratische und gut bezahlte – von wem eigentlich bezahlte – Politiker jedenfalls und zahlreiche ebenfalls gut bezahlte Ökonomen der klassischen Schule versuchen sich nun in einem nahezu olympischen Wettstreit zu überbieten in der Aufzählung der Dramatik, welche ein Austritt der Griechen aus der Eurozone mit sich brächte. Sie vergessen aber dabei, neben der Demokratie ist auch die Kunstgattung das Dramas eine griechische Erfindung und die Bewohner Hellas können damit umgehen.
Ein freier Wechselkurs zwischen Euro und Drachme könnte allerdings auch die verbliebene griechische Wirtschaft wieder Wettbewerbsfähig machen und das Außenhandelsdefizit könnte einer ausgeglichenen Handelsbilanz weichen. Sollte die neue Drachme dann noch im humanwirtschaftlichen Sinne konstruktiv umlaufgesichert sein, könnte sich der Binnenmarkt innerhalb kürzester Zeit zu einem griechischen Wirtschaftswunder entwickeln und eine soziale Gerechtigkeit entstehen, welche Vorbildfunktion für ganz Europa und die Welt einnehmen würde. Wie gesagt: Könnte!
Für die neoliberalen Eurokraten ist eine solche menschliche, nachhaltige und faire Entwicklung wohl allerdings wirklich ein Drama.
Doch wie sagt das Sprichwort: Wer etwas erreichen will findet Wege, wer etwas verhindern will findet Argumente! Na dann, einen schönen Tag noch.
HH